Klimaschutz: Initiative zur Molekülwende hat begonnen

Um die Energiewende erfolgreich zu gestalten und die Klimaziele zu erreichen, reicht der Fokus auf erneuerbaren Strom allein nicht aus. Der en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie hat die Initiative „Molekülwende jetzt“ gestartet, um die Rolle von CO₂-neutralen Molekülen stärker in den Fokus zu rücken. Unterstützt wurde der Start von prominenten Partnern wie dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE).

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Aktuell deckt Strom nur knapp 20 % des Energiebedarfs in Deutschland – der Rest wird noch überwiegend durch fossile Moleküle versorgt. Damit die Klimaziele erreicht werden, brauchen wir zusätzlich zur Stromwende auch eine „Molekülwende“. CO₂-neutraler Wasserstoff, biogene und synthetische Energieträger sowie nachhaltige chemische Rohstoffe müssen in den Fokus rücken, so en2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen.

Doch die Herausforderung wird oft unterschätzt: Kohlenwasserstoffe bleiben auch langfristig für viele Anwendungen unverzichtbar. Um klimafreundliche Produkte zu etablieren, braucht es klare Rahmenbedingungen – zum Beispiel eine angemessene CO2-Bepreisung und bessere Bedingungen für Investitionen in grüne Technologien. Holger Lösch vom BDI fordert eine dringend notwendige Balance zwischen Ökonomie und Ökologie, um Innovationen in Europa nicht auszubremsen.

IG BCE warnt vor dem langsamen Fortschritt bei der Wasserstoff-Infrastruktur und fordert mehr Reallabore und Demonstrationsprojekte, damit Deutschland seine Vorreiterrolle in der grünen Energieproduktion sichern kann.

Bessere Bedingungen für Klimaschutz-Investitionen nötig

„Wir brauchen zum Erreichen der Klimaziele künftig riesige Mengen an grünen Molekülen“, sagte der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer des BDI, Holger Lösch. „Wir erleben jedoch ein völlig ungeeignetes regulatorisches Umfeld, unsere Innovationskraft wird auf deutscher und europäischer Ebene gebremst.“ Die Folge sei Unsicherheit für potenzielle Anbieter von grüner Energie sowie deren potenzielle Nutzer. „Wir brauchen auf Bundes- und EU-Ebene dringend eine bessere Balance zwischen Ökonomie und Ökologie, damit Europa im Wettbewerb um die globale Marktführerschaft im Bereich Greentech mit den USA und China mithalten kann.“

Michael Wolters, Industriegruppensekretär der IG BCE: „Wir haben uns die ökologische Transformation auf die Fahnen geschrieben. Unsere Betriebsräte in der Mineralölindustrie sehen aber mit Sorge, wie schleppend der Prozess voranschreitet. Es fehlen Anbindungen an das zukünftige Wasserstoffnetz und es gibt zu wenige Reallabore und Demonstrationsprojekte, weil sich entweder die Genehmigungen ewig hinziehen oder wegen mangelnder Planungssicherheit die Investoren nicht aufspringen. Wir brauchen klare Rahmenbedingungen, sonst droht mit den Raffinerien ein wichtiger Baustein aus dem Verbundnetzwerk der Grundstoffproduktion herausgerissen zu werden.“

Christian Küchen von en2x abschließend: „Wir haben nur noch wenig Zeit, um bis 2045 bzw. 2050 klimaneutral zu werden. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt einen konstruktiven Dialog darüber führen, wie genau sich die Molekülwende erfolgreich umsetzen lässt.“

© Eine Presseinformation von en2x.de.

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