Zwischen Vollgas und Stillstand

Alte Kessel kennen nur „Ein“ und „Aus“. Moderne Heizsysteme hingegen passen ihre Leistung modulierend dem aktuellen Wärmebedarf an.

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Wenn es draußen knackig kalt ist, steigt der Wärmebedarf im Gebäude. Auch abends, wenn die Bewohner in allen Wohnungen zuhause sind, muss die Heizung mehr Wärme liefern als tagsüber – weil es viele Menschen gleichzeitig gemütlich haben möchten. Alte Heizkessel verbrauchen dann unnötig viel Energie, weil sie meist nur zwei Betriebsarten kennen: Ein und Aus. Im übertragenen Sinne also: Vollgas oder Stillstand. Experten sprechen hier auch von „takten“. Das Zauberwort, um Brennstoff und Geld zu sparen, heißt Modulation.

Das bedeutet: Der Brenner am Heizkessel kann seine Leistung automatisch stufenlos oder auch mehrstufig dem aktuellen Wärmebedarf anpassen. Er liefert mal nur 20 Prozent, wenn die Bewohner wenig Wärme anfordern, und fährt bis auf 100 Prozent hoch, wenn plötzlich alle die Heizkörper aufdrehen.

Die richtige Mischung machts
Neue Heizkessel verfügen über eine stufenlose oder mehrstufige Verbrennungsregelung. Beim Start arbeitet das Gerät zunächst im unteren Leistungsbereich. Steigt der Wärmebedarf, steuert ein Abgassensor die Brennstoffzufuhr und die Luftmenge selbstständig. Das exakte Mischungsverhältnis ist nämlich eine wesentliche Voraussetzung für die optimale Verbrennung. Unter anderem deshalb sind neue Heizungsanlagen insgesamt auch technisch anspruchsvoller. Bei Gaskesseln beispielsweise kann die Modulation durch die Verkleinerung der Brennerflamme erfolgen, bei Holz-Pelletkesseln dreht sich die Förderschnecke langsamer und es wird weniger Brennstoff zugeführt.

Im Vergleich zu einem alten, taktenden Heizkessel hat der modulierende Betrieb mehrere Vorteile. In erster Linie steigt die Effizienz, sodass unter dem Strich eine Brennstoff- und Kostenreduzierung sowie geringere CO2-Emissionen stehen. Darüber hinaus werden durch permanentes Ein- und Ausschalten des Heizkessels die einzelnen Bauteile wie die Zündung stärker beansprucht, wodurch der Verschleiß und damit die Gefahr einer Störung der gesamten Anlage steigen. Ein weiterer Vorteil der modulierenden Betriebsweise: Das häufige „Spülen“ des Brennraums mit Luft vor dem Brennerstart, welches zusätzliche Wärmeverluste erzeugt, ist seltener notwendig.

Alle Informationen rund um eine neue, modulierende Heizungsanlage und den Austausch eines alten Heizkessels erhalten Hauseigentümer bei ihrem Thermregio-Fachpartner.
 

(© Text: Thomas Weilacher, Foto: Gina Sanders - stock.adobe.com | fotolia.de)