Energieausweis als Anreiz für Heizungsmodernisierung

Dokument bewertet energetischen Zustand von Immobilien und nennt Maßnahmen zur Senkung der Heizkosten

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Wer eine Wohnung oder ein Gebäude neu vermieten oder verkaufen möchte, muss dem Interessenten einen Energieausweis vorlegen – das ist seit 1. Mai 2014 Pflicht. Ausnahmen sind Gebäude mit weniger als 50 Quadratmeter Nutzfläche sowie denkmalgeschützte Häuser. Das Dokument gibt Auskunft über den Zustand der Heizanlage und zeigt unter anderem, wie hoch voraussichtlich die Energiekosten sein werden. Nach der Ausstellung ist der Energieausweis zehn Jahre lang gültig und muss dann erneuert werden.

Der Energieausweis nimmt eine Immobilie genau unter die Lupe und bewertet den Zustand von Wänden, Fenstern, Dach und Heizung. Individuelle Modernisierungsempfehlungen zeigen, mit welchen Maßnahmen der Energieverbrauch deutlich reduziert werden kann. Er kann somit auch Anreiz sein, eine alte Heizung durch eine Brennwertheizung zu ersetzen – die ihrerseits die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllt. Häufig entscheiden sich Eigentümer für einen Gas- oder Öl-Brennwertkessel mit Solar.

Hausbesitzer können zwischen zwei Arten des Energieausweises wählen: Dem Verbrauchs- und dem Bedarfsenergieausweis. Der Verbrauchsenergieausweis legt lediglich die Verbrauchswerte der vergangenen Jahre zugrunde, die stark vom Verhalten der Bewohner abhängen. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) empfiehlt den Bedarfsenergieausweis. Hier wird anhand einer technischen Analyse aller Gebäudedaten der Energiebedarf berechnet – unabhängig vom Nutzerverhalten. Der energetische Zustand des Hauses sowie mögliche Sanierungsmaßnahmen, mit denen der Status verbessert und der Wert der Immobilie gesteigert werden kann, lassen sich so wesentlich besser darstellen. Bei Neubauten schreibt der Gesetzgeber zwingend einen Bedarfsenergieausweis vor.

Aussagekräftiges Detail jedes Energieausweises ist die Farbskala mit unterschiedlichen Effizienzklassen. Ähnlich wie das Energieeffizienzlabel bei Elektrogeräten hilft die Skala von Grün nach Rot im Energieausweis, den Verbrauch für Heizung und Warmwasserbereitung abzuschätzen. Bewegen sich die Werte im roten Bereich, muss mit sehr hohen Heizkosten gerechnet werden. Hier ist ein Austausch der Heizung sinnvoll – Hauseigentümer sollen sich rechtzeitig über die Bafa-Förderung für eine neue Heizung informieren. Liegen die Werte dagegen im grünen Bereich, werden die Heizkosten vermutlich überschaubar bleiben, weil die alte Heizung noch gut in Schuss ist.

(© Text: Thomas Weilacher, Foto: maho - fotolia.com)