Wer mit Holz heizen, aber dennoch nicht auf den gewohnten Komfort von Öl oder Gas verzichten möchte, hat heutzutage eine gute Alternative: Holzpellets. Das sind kleine Presslinge, die weitestgehend aus Spänen oder Hobelrückständen der Säge- und Holzwerke bestehen. Pelletheizungen arbeiten genauso komfortabel wie eine Öl- oder Gasheizung, denn der Brennstoff wird automatisch aus einem Silo zugeführt. Man muss also nicht ständig in den Keller gehen und Holz nachlegen. Die Presslinge werden bequem per Tankwagen angeliefert und aus ihrem Lager nach Bedarf zum Heizkessel transportiert. Zündung, Steuerung und Kesselreinigung laufen vollautomatisch ab, die Bewohner müssen lediglich etwa zweimal jährlich den Aschekasten leeren.
Vor allem für den Klimaschutz leistet diese Art der Wärmeerzeugung einen Beitrag. Denn Holzpellets verbrennen CO2-neutral. Das bedeutet: Bei der Verbrennung von Pellets wird nur die Menge an Kohlendioxid freigesetzt, die das Holz im Laufe seines Wachstums aufgenommen hat. Damit schließt das Heizen mit Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung den CO2-Kreislauf. Hinzu kommen pro Kilowattstunde (kWh) 23,5 Gramm CO2 für die Herstellung der Pellets – bei Heizöl entstehen pro kWh Wärme 318 Gramm und bei Erdgas 247 Gramm CO2.
In Deutschland werden die Pellets zu 90 Prozent aus Sägespänen und Resthölzern gefertigt – Nebenprodukte aus der Sägeindustrie. Zehn Prozent sind nicht-sägefähiges Rundholz, das beim Holzeinschlag und bei der Durchforstung anfällt. Das Pressen erfolgt ohne chemische Zusätze. Altholz und Waldrestholz werden aus qualitativen Gründen nicht zu Holzpellets verarbeitet, denn die strengen Luftreinhaltevorschriften ließen sich damit nicht einhalten. Auch hochwertiges Sägeholz wird nicht eingesetzt, denn es wäre viel zu teuer.
Apropos Kosten: Verglichen mit den Preisen für fossile Energieträger, die starken Schwankungen unterliegen, hat sich der Pelletpreis in den vergangenen Jahren als recht stabil erwiesen. So waren die Presslinge in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt rund 30 Prozent günstiger als Heizöl oder Erdgas. Und weil der Rohstoff aus heimischen Wäldern stammt, sind Verbraucher unabhängig von Importen aus Krisenregionen.
Für den Tausch einer alten Öl- oder Gasheizung gegen eine moderne Pelletheizung können Anlagenbetreiber mehrere 1000 Euro an Zuschüssen über das Marktanreizprogramm (MAP) und das Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) erhalten, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Darüber hinaus sind Pellets von der Energiesteuer befreit, und der Mehrwertsteuersatz liegt bei nur sieben Prozent. Allerdings sind auch die Anschaffungskosten eines Pellet-Heizkessels deutlich höher als für einen Öl- oder Gas-Brennwertkessel.
(© Text: Thomas Weilacher, Foto: mrmrsmarcha1 - stock.adobe.com)