Rekordjahr für Wärmepumpen

Mit 66 500 verkauften Heizungswärmepumpen in Deutschland war 2016 bislang das Rekordjahr dieser Technologie.

Nach Angaben des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP) entspricht dies einem Marktwachstum von 17 Prozent. Insgesamt sind aktuell rund 750 000 Wärmepumpen installiert. Vor allem im Neubau ist diese Wärmeerzeugung beliebt, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen. Demnach hat sich im vergangenen Jahr knapp ein Drittel der Bauherren für eine Heizungswärmepumpe entschieden. Luft nach oben ist noch im Gebäudebestand, denn dort liegt der Marktanteil laut BWP bei unter fünf Prozent. Der Absatz von Warmwasserwärmepumpen blieb mit 12 500 Geräten unverändert gegenüber dem Vorjahr.

Spitzenreiter im Ländervergleich ist Baden-Württemberg, hier setzt mit 47,9 Prozent fast jeder zweite Bauherr auf diese Technologie. Das „Ländle“ legte damit um 6,6 Prozentpunkte zu und verdrängte das Saarland von der Spitzenposition. Mustergültig: Baden-Württemberg erreicht so den höchsten Wärmepumpen-Anteil, der bisher in einem Bundesland erfasst wurde. Damit entschieden sich hier sogar mehr Bauherren für Erd- und Umweltwärme als für Gasheizungen. Auf Platz 3 der Länderrangliste folgt Rheinland-Pfalz. Weniger beliebt sind Wärmepumpe in den Stadtstaaten und den norddeutschen Flächenländern.

Ausschlaggebend für die gestiegenen Absatzzahlen sind nach Ansicht des Bundesverbandes Wärmepumpe vor allem die staatlichen Fördergelder aus dem Marktanreizprogramm sowie die verschärften gesetzlichen Anforderungen. So soll etwa die Energieeinsparverordnung (EnEV) dazu beitragen, dass die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung, insbesondere ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis zum Jahr 2050, erreicht werden. In der EnEV ist festgelegt, welchen Primärenergiebedarf pro Jahr ein Gebäude haben darf und wie die Gebäudehülle eines Neubaus wärmegedämmt sein muss. In dieselbe Richtung zielt das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) das fordert, dass in Neubauten ein Teil der benötigten Wärme mit erneuerbaren Energien erzeugt wird. Der Prozentsatz, bezogen auf den Anteil von regenerativen Energien, soll auf diese Weise bis zum Jahr 2020 auf mindestens 14 Prozent angehoben werden. Zu regenerativen Energien zählen Geothermie, Umweltwärme, Solarenergie sowie aus Biomasse produzierte Wärme und Kälte.

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Staatliche Förderung

Der Staat fordert aber nicht nur, er belohnt auch die Umstellung der Heizung auf erneuerbare Energien. So können Hauseigentümer für den Einbau einer Wärmepumpe eine Förderung beantragen – entweder als finanziellen Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder als zinsgünstiges Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Alle Mittel stammen aus dem Marktanreizprogramm, mit dem die Bundesregierung die Energiewende in Deutschland vorantreiben möchte. Jährlich stehen dafür rund 300 Millionen Euro zur Verfügung.

Ausführliche Informationen zur Förderung von Wärmepumpen nennt der Bundesverband Wärmepumpen e.v. auf dessen Homepage.

Im Neubau werden ausschließlich besonders innovative und effiziente Wärmepumpenanlagen unterstützt – seit dem 1. April 2015 kann für diese Anlagen die Innovationsförderung beantragt werden. Hier gelten, verglichen mit der Modernisierung einer Heizungsanlage in bestehenden Gebäuden, verschärfte Anforderungen. Eine wesentliche Voraussetzung für die staatliche Unterstützung im Neubau ist, dass der Antrag vor der Erteilung des Auftrages für die Wärmepumpe gestellt wird.

(© Infografiken: Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.)