Eine neue, effiziente Brennwertheizung und ein alter Schornstein – das passt nicht zusammen. Deshalb gehört zur Heizungsmodernisierung, bei der ein alter Öl- oder Gaskessel ausgetauscht wird, auch eine Sanierung des bestehenden Kamins. Denn die neue Technik arbeitet mit niedrigeren Abgastemperaturen, und das hat Auswirkungen auf den gemauerten Schornstein. Thermregio-Fachpartner sind darauf spezialisiert, im bestehenden Kamin eine moderne Abgasanlage zu installieren.
Ältere Heizkessel nutzen die im Abgas enthaltene Energie nicht vollständig. Sie geben relativ heiße Abgase in den Kamin ab, die dann durch den thermischen Auftrieb nach oben steigen und entweichen. Anders bei effizienter Brennwerttechnik: Diese Geräte nutzen zusätzlich die Kondensationswärme des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes. Aus diesem Grund benötigt eine Brennwertheizung auch weniger Leistung, um dieselbe Wärmemenge wie eine ältere, leistungsstärkere Heizung zu erzeugen.
Querschnitt des Schornsteins reduziert
Bei diesem Brennwert-Prozess kühlen die Abgase bereits im Heizkessel soweit möglich ab – mit der Folge, dass der natürliche Auftrieb im Schornstein sinkt. Auch die Menge an Abgas ist geringer als bei einem alten Niedertemperaturkessel. Deshalb wird mit Hilfe einer neuen, in den bestehenden Kamin eingezogenen Abgasleitung der Querschnitt reduziert, der Druck dadurch erhöht und somit das Abgas wieder sauber nach oben abgeführt.
Das ist jedoch nicht der einzige Grund für die Schornsteinsanierung im Zusammenhang mit dem Heizungstausch. Hinzu kommt, dass auf dem Weg durch den Kamin ein Teil der Abgase abkühlt und kondensiert. Dabei bildet sich ein säurehaltiges Kondensat, das den Schornstein angreifen kann – Versottung der Seitenwände nennt man dies im Fachjargon. Die anfallende Feuchtigkeit muss über einen Behälter aufgefangen und in das Abwassersystem abgeleitet werden.
Der Einbau der neuen Abgasleitung im Kamin ist nicht schwierig: Vom Dach aus werden die Teile in den Schornstein eingeführt und im Heizungskeller dann an das neue Brennwertgerät angebunden. Gängige Materialien der neuen Abgasrohre sind Kunststoff, Keramik oder Edelstahl. Meist installiert der Heizungsfachmann doppelwandige Abgasanlagen, die sich für einen raumluftunabhängigen Betrieb des Brennwertgerätes eignen. Warmes Abgas wird durch die innere Schale nach oben geführt, die kühle Verbrennungsluft gelangt entgegengesetzt durch die äußere Schale zum Kessel zurück und ist dadurch für den Heizprozess bereits vorerwärmt.
(© Text: Thomas Weilacher - Foto: Simone Winkler - stock.adobe.com)