Heizen mit Gas ist in Deutschland sehr beliebt: Fast jeder zweite Wärmeerzeuger ist ein Gasgerät. Das liegt insbesondere an den wirtschaftlichen und ökologischen Vorzügen dieser Heiztechnik. Im Vergleich mit anderen Wärmeerzeugern sind Gas-Brennwertgeräte in der Anschaffung verhältnismäßig günstig, sie überzeugen durch niedrige Verbrauchskosten sowie eine hohe Betriebssicherheit. Aufgrund der zahlreichen Leistungsgrößen können sie in fast jedem Gebäude installiert werden. Hier kommt eine weitere Besonderheit zum Tragen: Gas-Brennwertgeräte haben eine kompakte Bauform und können sogar im Wohnbereich installiert werden. Sie arbeiten ausgesprochen leise und verursachen keinen Geruch. Unter den fossilen Brennstoffen verbrennt Erdgas am saubersten und verursacht nur wenige Schadstoffe – das erhöht die Wirtschaftlichkeit und entlastet die Umwelt.
Mit einer Gesamtlänge von mehr als 500.000 Kilometern erreicht das deutsche Gasverteilungsnetz die meisten Gebäude und Wohnungen. Weil die Anschlüsse in aller Regel direkt ins Haus führen, ist die Installation einer Gasheizung mit geringem Aufwand verbunden. Sollte tatsächlich in einem Gebiet keine öffentliche Gasversorgung vorhanden sein, können Hauseigentümer einen Flüssiggastank beispielsweise im Garten aufstellen. Keine Sorge: Moderne Tanksysteme sind sehr sicher, man muss sich also keine einer Explosion fürchten.
Erdgas-Reserven reichen 55 Jahre
Ebenfalls keine Gedanken müssen sich Hausbesitzer über das Thema Versorgungssicherheit machen. Hier unterscheidet man grundsätzlich zwischen Reserven und Ressourcen: Reserven beschreibt die bereits entdeckten Mengen, Ressourcen hingegen die Erdgas-Vorkommen auf der Erde, die im Moment noch nicht wirtschaftlich nutzbar sind. Die Reserven reichen nach Expertenaussagen bei konstantem Verbrauch noch rund 55 Jahre, die Ressourcen haben demnach sogar eine Reichweite von 260 Jahren.
Am häufigsten verbreitet ist die klassische Gasheizung, die Wärme und warmes Wasser liefert. Daneben verbrennen Blockheizkraftwerke Gas um eine Turbine anzutreiben, die wiederum Strom und Wärme erzeugt. Auch Wärmepumpen können wahlweise mit Erdgas oder Strom betrieben werden, um einen Verdichter anzutreiben. Sogar die Brennstoffzellen-Heizung, eine besonders innovative Form der Wärme- und Stromgewinnung, nutzt Gas als Primärenergie.
Wer besonders ökologisch und effizient heizen möchte, kann einen Gas-Brennwertkessel mit einer thermischen Solaranlage oder einer Wärmepumpe kombinieren. Bei der letztgenannten Lösung erzeugt die Wärmepumpe nicht nur das warme Wasser, sondern beheizt auch die Räume. Das Gasgerät wird in Spitzenlastzeiten zugeschaltet. Für hybride Lösungen können Hauseigentümer bei der Heizungsmodernisierung sogar eine attraktive staatliche Förderung erhalten.
(© Text: Thomas Weilacher - Foto: Gina Sanders, stock.adobe.com | fotolia.com)