Zu wenig Druck gibt kalte Füße

Reicht der Wasserdruck im Heizsystem nicht aus, können Heizkörper nicht richtig warm werden

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In der kalten Jahreszeit möchte man gerne im ganzen Haus beziehungsweise in der Wohnung die richtige Wohlfühltemperatur haben. Doch manchmal werden nicht alle Heizkörper gleichmäßig warm – bei Mehrfamilienhäusern kann dies vor allem in den oberen Stockwerken der Fall sein. Eine mögliche Ursache: Der Wasserdruck in der Heizungsanlage ist zu niedrig. Daraus resultiert eine verminderte Heizleistung. Abgesehen vom mangelnden Wohnkomfort kann es auch zur Beschädigung von Bauteilen des Heizsystems kommen.

Grundsätzlich sollte man auf die Kompetenz des Thermregio-Fachmanns setzen, wenn das Heizungswasser nachgefüllt werden muss. Der finanzielle Aufwand steht in keinem Verhältnis zu eventuellen Schäden durch unsachgemäße Vorgehensweise. Wer dennoch selbst Hand anlegen möchte, sollte sich von einem Experten anweisen lassen. Damit das System nicht durch einen zu hohen Kalkanteil im Wasser belastet wird, empfiehlt sich eine geeignete Anlagentechnik. Denn in das System sollte nur enthärtetes Wasser zugeführt werden.

An jeder Heizungsanlage befindet sich ein sogenanntes Manometer, das den aktuellen Druck des Heizsystems anzeigt. Bei den meisten Manometern kann man anhand einer Markierung den optimalen Druckbereich ablesen. Als Faustregel gilt: Bei einem Einfamilienhaus sollte der Druck zwischen 1 und 2 Bar liegen. Sinkt der Wert unter 1 Bar, können Schäden und Funktionsstörungen auftreten. In Mehrfamilienhäusern ist die Höhendifferenz zwischen dem Heizkessel und dem höchst gelegenen Heizkörper ein Anhaltspunkt für den geeigneten Druck. Mit jedem Höhenmeter sollte der Druck um 0,1 Bar steigen.

Die Luft ist raus

Der optimale Füllwasserstand der Heizungsanlage führt allerdings nicht zum gewünschten Erfolg, wenn sich Luft im System befindet. Weil diese aufsteigt, ist insbesondere in höher gelegenen Wohnungen ein gluckerndes Geräusch in den Heizkörpern zu vernehmen. In diesem Fall muss die Anlage entlüftet werden. Dazu öffnet man mit einem passenden Schlüssel, den es im Baumarkt gibt, das entsprechende Ventil am Heizkörper. Dadurch kann die Luft entweichen. Sobald Wasser austritt, wird das Ventil wieder geschlossen. Tipp: Immer eine Schale oder einen Becher bereithalten, um das Füllwasser aufzufangen. Sonst kann es Flecken auf dem Boden geben. Außerdem sollte man bei Hautkontakt mit dem Heizungswasser vorsichtig sein, weil dieses ziemlich heiß sein kann.
 

(© Text: Thomas Weilacher - Foto: NinaMalyna - stock.adobe.com)