Die Zeit ist reif für alte Kaminöfen und Heizeinsätze

Vor 1984 eingebaute Geräte müssen zum 31. Dezember 2017 nachgerüstet oder ausgetauscht werden

Kamin- oder Kachelöfen machen nicht nur warm, sie schaffen zudem eine besonders angenehme Atmosphäre. Knisterndes Feuer und das Spiel der Flammen haben ihren eigenen Reiz. Doch zahlreiche alte Öfen sind zur Belastung für die Umwelt geworden, weil sie zu viele Schadstoffe ausstoßen. Deshalb hat der Gesetzgeber auf diese Geräte ein besonderes waches Auge – und zieht sie nach und nach aus dem Verkehr. Grundsätzlich von dieser Pflicht ausgenommen sind lediglich historische Modelle, offene Kamine und Kochherde.

Wann muss ausgetauscht werden?
Die nächste Übergangsfrist endet zum 31. Dezember 2017. Spätestens dann müssen Kamin- oder Kachelöfen, die zwischen 1975 und 1984 eingebaut wurden, nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Für später installierte Öfen stehen auch bereits die Termine fest: Ende 2020 läuft die Schonfrist für Geräte der Baujahre 1985 bis 1994 ab, Ende 2024 sind dann Öfen dran, die zwischen Januar 1995 und März 2010 eingebaut wurden. Diese Stichtage sollten sich Hauseigentümer rechtzeitig vormerken und mit ihrem Thermregio-Fachbetrieb Kontakt aufnehmen, um eine Modernisierung fundiert zu planen.

Gesetzliche Basis für die Pflicht zum Ersatz oder zur Nachrüstung ist die Novelle der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV): Wenn ein Kamin- oder Kachelofen die Grenzwerte überschreitet (Ausstoß unter 0,15 Gramm Feinstaub pro Kubikmeter sowie 4 Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter), dann verweigert der Schornsteinfeger bei der nächsten routinemäßigen Überprüfung die Betriebserlaubnis. Soweit sollte man es aber gar nicht erst kommen lassen.

Modernisierung ohne großen Aufwand
Viele Hersteller haben auf die gesetzlichen Vorgaben reagiert und passende Austauschmodelle auf den Markt gebracht. Diese sind in den Abmessungen und beim Abgasanschluss identisch mit den alten Geräten, sodass eine Modernisierung durch einen Fachbetrieb mit relativ geringem Aufwand möglich ist. Die Alternative ist, einen Spezialfilter nachzurüsten – was allerdings im Vergleich mit einem neuen Heizeinsatz keine Effizienzsteigerung mit sich bringt. Ein Blick auf die Internetseiten der verschiedenen Anbieter schafft hier Klarheit.

Hauseigentümer haben aktuell vielfältige Wahlmöglichkeiten, moderne Heizeinsätze gibt es für die Brennstoffe Scheitholz, Holzbriketts, Braunkohlebriketts, Erdgas und Heizöl. Wer mit Holz heizt, spart fossile Brennstoffe und heizt zudem CO2-neutral, weil es beim Verbrennen lediglich die Menge an CO2 freigibt, die es beim Wachsen aufgenommen hat. Gas- und Ölheizeinsätze bieten dagegen umgehend Wärme per Knopfdruck: Weil sie keine Anlaufzeit benötigen und sich mit Regelungsmodulen komfortabel steuern lassen, steht mit diesen Brennstoffen die Wärme sofort zur Verfügung. Wassergeführte Varianten lassen sich zudem ins Heizsystem einbinden und zur Wassererwärmung nutzen. So kommt die Wärme des Ofens im ganzen Haus zum Einsatz.

Neben der besseren Verbrennung und der ansprechenden Optik haben neue Modelle noch weitere Vorteile: In der Regel sind die Scheiben der Heizeinsätze und Kaminöfen größer und bieten eine gute Sicht auf das Feuer. Durch Doppelverglasung und spezielle Luftführung bleiben die Sichtfensterscheiben zudem länger sauber.

Der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik bietet eine Datenbank aller Öfen an. Dort können Verbraucher einsehen, ob ihr Ofen betroffen ist. Die Liste steht im Internet: http://cert.hki-online.de/geraete

 

(Fotoquelle: pixabay.com - CC0 Public Domain Lizenz)