Nachwachsende Rohstoffe werden in verschiedenen Bereichen des Lebens eingesetzt. Auch für den Betrieb einer Heizungsanlage eignen sie sich – zum Beispiel in Form von Bio-Heizöl. Der Bedarf ist groß, immerhin sind in Deutschland mehr als fünf Millionen Öl-Heizkessel im Betrieb. Besonders augenscheinlich wird die steigende Nachfrage an der wachsenden Zahl gelb leuchtender Rapsfelder, denn der nachhaltige Brennstoff wird in erster Linie aus Raps gewonnen. In keinem anderen Land der Europäischen Union wird so viel Raps angebaut wie in Deutschland: Auf etwa zwölf Prozent aller Ackerflächen wächst die gelbe Pflanze.
Kein Wunder also, dass auch das Angebot an Bio-Heizöl hierzulande stetig wächst. Dabei handelt es sich um schwefelarmes Heizöl, das einen bestimmten Anteil flüssiger Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen enthält. Dies ist meist FAME, besser bekannt als Bio-Diesel. FAME wird in einer chemischen Reaktion aus Pflanzenölen und Methanol hergestellt. Die Differenzierung ergibt sich aus dem Namen. Ein Bio-Heizöl mit einem Anteil von 3 bis 5,9 Volumenprozent wird als Heizöl EL A Bio 5 bezeichnet – der Buchstabe „A“ steht dabei für „Alternativ.“ Auf dem Markt erhältlich sind diese Brennstoffe mit einem Bioöl-Anteil zwischen 3 und 20 Prozent.
Verwendung in älteren Heizkesseln
Grundsätzlich können Hausbesitzer, die mit Öl heizen, den umweltfreundlicheren Brennstoff in ihrem Kessel verwenden. Auch bei älteren Heizungen gilt die Nutzung als unproblematisch, somit muss die Anlage auch nicht technisch umgerüstet werden. Allerdings können sich bei Bio-Heizöl mit einem höheren biogenen Anteil eventuell alte Anlagerungen an Dichtungen, Leitungen oder Armaturen lösen und den Filter verstopfen. Deshalb ist es sinnvoll, zunächst den Rat des Thermregio-Fachmanns einzuholen.
Nach einer Heizungsmodernisierung besteht diese Gefahr in der Regel nicht. Viele Hersteller geben bei neuen Kesseln an, wie hoch der Bio-Anteil im Brennstoff maximal sein sollte – bei den meisten Geräten sind das 5 bis 10 Prozent. Neben dem Umweltaspekt hat Bio-Heizöl noch einen weiteren Vorteil: Wer in Baden-Württemberg wohnt und seine Heizung erneuert, muss nach geltendem Gesetz mindestens 15 Prozent des Wärmeenergiebedarfs durch erneuerbare Energien decken. Mit Bio-Heizöl können Hauseigentümer diese Anforderung bereits zu 10 Prozent erfüllen. Die noch fehlenden 5 Prozent bringt beispielsweise ein Sanierungsfahrplan, den man von einem Energieexperten erstellen lässt. Dieser Sanierungsfahrplan zeigt auf, in welcher Reihenfolge weitere energetische Sanierungsschritte am Gebäude sinnvoll sind.
(© Text: Thomas Weilacher - Foto pixabay.com - CC0 Public Domain Lizenz)