Dieser Sommer 2018 war heiß – und deshalb auch ein Spitzenjahr für alle Hauseigentümer mit einer Solaranlage auf dem Dach. Wobei man grundsätzlich differenzieren muss zwischen einer Solarthermie-Anlage, die warmes Wasser macht und einer Photovoltaikanlage, die Strom erzeugt. Den Unterschied erkennt man ganz leicht an der Menge der Module: Photovoltaik bedeckt in der Regel die gesamte Dachfläche, für Solarthermie genügen im Einfamilienhaus drei bis vier Kollektoren.
Eine moderne Heizung mit Solar schont den Geldbeutel. Eine Solarthermie-Anlage zur Erwärmung des im Haushalt benötigten Wassers kann in einem Sommer wie in diesem Jahr die Kosten für Öl und Gas über Monate praktisch auf null senken. Bei genügend großem Speichervolumen reicht alleine die Kraft der Sonne aus, um den Bedarf zu decken. Die Funktionsweise der Solaranlage ist relativ einfach. Man kennt das Prinzip von einem Gartenschlauch, der in der prallen Sonne liegt: Nach kurzer Zeit ist das Wasser im Schlauch sehr heiß.
Solarthermie-Kollektoren auf dem Dach nutzen und optimieren dieses Prinzip. Sie sind schwarz und ziehen deshalb die Sonne stark an. Durch die einzelnen Kollektoren fließt allerdings kein Wasser, sondern eine frostsichere Solarflüssigkeit. Diese erhitzt sich auf bis zu 90 Grad und wird dann durch den mit kaltem Wasser gefüllten Solarspeicher im Keller geleitet. Dort überträgt ein Wärmetauscher die Hitze an das Trinkwasser im Speicher. Die abgekühlte Solarflüssigkeit wird danach wieder zur Solarthermie-Anlage auf dem Dach gepumpt – und der Kreislauf beginnt von Neuem.
Entscheidend für eine optimale Einsparung bei den Heizkosten ist das Volumen des Speichers, der das warme Wasser für Bad und Küche bevorratet. Moderne Solarspeicher sind so gut gedämmt, dass sie die Wärme über mehrere Tage halten können. Wenn dann noch, wie in den vergangenen Monaten, permanent die Sonne scheint, kann der Heizkessel sogar komplett abgeschaltet werden. Im Einfamilienhaus hat dieser Speicher üblicherweise ein Volumen von 300 bis 500 Liter – so lassen sich übers Jahr gesehen 60 bis 70 Prozent des Warmwasserbedarfs durch kostenlose Sonnenenergie decken.
Bei der Heizungsmodernisierung ist eine Solaranlage in Kombination mit einem Gas- oder Öl-Brennwertkessel in den meisten Fällen die erste Wahl. Für diese Kombination besteht sogar die Möglichkeit einer staatlichen Förderung der Heizungssanierung. Bei Systemen ausschließlich zur Warmwasserbereitung liegt der Fördersatz bei 50 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche, mindestens jedoch 500 Euro pro Anlage. Weitere Informationen zum Thema Fördermittel für die Heizungsanlage stehen im Internet unter www.bafa.de.
(© Text: Thomas Weilacher - Foto: reimax16 - stock.adobe.com | fotolia.com)