Elektroheizung: günstiger Preis, höhere Betriebskosten

Elektroheizung: günstiger Preis, höhere Betriebskosten

Die Wärmeerzeugung mit Strom hat Vor- und Nachteile

Wer sich für eine Elektroheizung interessiert, sollte im Vorfeld das Für und Wider gut abwägen. Diese Art der Raumheizung ist zwar in der Anschaffung vergleichsweise günstig, angesichts der stetig steigenden Strompreise können im laufenden Betrieb aber höhere Kosten entstehen. Auf dem Markt erhältlich sind verschiedene Arten von Elektroheizungen: die sogenannten Direktheizungen, die den Raum beispielsweise über Infrarotstrahler erwärmen, oder Speicherheizungen, die Wärme zunächst in einem geeigneten Medium speichern und dann über einen längeren Zeitraum abgeben. Zur Direktheizung gehören Radiatoren, Konvektoren, Heizlüfter, Infrarotheizungen, Wandheizungen und Fußleistenheizung. Als Speicherheizung bezeichnet man Nachtspeicheröfen, Flächenspeicherheizungen und Natursteinheizungen.

Soll zusätzlich warmes Wasser erzeugt werden, so erfolgt dies in der Regel mittels eines Durchlauferhitzers. Hierbei umfließt das kalte Wasser eine erhitzte Fläche und erreicht durch diese Art der Wärmebertragung die gewünschte Temperatur. Alternativ kann Wasser in einem Boiler mit unterschiedlich großem Fassungsvermögen erhitzt und dort auch bevorratet werden.

Strom vom eigenen Dach
Bei der Frage der Umweltfreundlichkeit einer Elektroheizung gibt es unterschiedliche Ansichten. Befürworter verweisen auf die hohe Effizienz und die Möglichkeit, diese Anlagen mit regenerativ gewonnenem Strom vom eigenen Dach zu betreiben. Hier allerdings ist zu berücksichtigen, dass entsprechende Speicherkapazitäten vorhanden sein müssen damit die elektrische Energie dann zur Verfügung steht, wenn sie benötigt wird. Gerade in den Wintermonaten, wenn besonders stark geheizt wird, ist der Ertrag eigener Photovoltaikanlagen häufig geringer.

Gegner der Elektroheizung führen die gesamte Produktionskette für Strom ins Feld. Denn die elektrische Energie aus dem allgemeinen Netz stammt etwa zu zwei Dritteln aus fossilen Quellen oder Kernkraftwerken, die mit Wirkungsgraden von unter 40 Prozent arbeiten. Bei einem Heizsystem Brennwert Gas beträgt der Wirkungsgrad bis zu 98 Prozent.

Die Investitionskosten für eine Elektroheizung hängen in erster Linie von der benötigten Wattzahl ab und nicht generell, wie man meinen könnte, von der Raumgröße. So ist beispielsweise eine Elektroheizung im Bad relativ teuer, weil sie den Raum schnell erwärmen soll und hier eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Generell können sich Hauseigentümer aber über niedrige Montagekosten freuen, weil selbst bei größeren Anlagen der Installationsaufwand überschaubar ist. Flächenheizungen werden einfach an der Wand befestigt, kleine Geräte im Raum aufgestellt und an die Steckdose angeschlossen. Im Normalfall sind auch die Wartungskosten für eine Elektroheizung deutlich niedriger als für eine Zentralheizung.

Besonders geeignet ist die Elektroheizung für selten genutzte Räume oder Gebäude wie Ferienhäuser und Gartenhäuser. Ein weiterer Vorteil liegt in der mobilen Anwendung: Eine Steckdose genügt, und schon kann das Gerät in Betrieb genommen oder in einem anderen Raum aufgestellt werden. Und für die Elektroheizung ist kein Schornstein erforderlich.