Funktionsweise der Holzheizung

Funktionsweise der Holzheizung

Konventionelle Anlagen arbeiten nach dem Einkammerprinzip, moderne Holzvergaserkessel mit einem oberen und unteren Abbrand

Mit dem Brennstoff Holz verbindet man bestimmte Attribute: natürlich, nachhaltig, regenerativ, klimaschonend. Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch die Wärme des Holzfeuers, um in seinem Umfeld eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Allerdings kann man die heutigen Möglichkeiten der Holzverbrennung nicht mehr mit jenen unserer Vorfahren vergleichen. Moderne Holzheizungen lassen sich komfortabel bedienen und nutzen den eingesetzten Rohstoff ausgesprochen effizient.

Alleine schon das Anzünden ist heute kein Problem mehr, denn automatische Zündeinrichtungen übernehmen diese Aufgabe von den Anlagenbetreibern. Je nach Brennmaterial muss dabei eine bestimmte Zündtemperatur eingehalten werden, die sich an der Oxidationsempfindlichkeit des Brennstoffes orientiert. Diese Zündtemperatur liegt bei Holz zwischen 280 und 340 Grad Celsius. Bei der Verbrennung hängen der Brenn- oder Heizwert dann von den unterschiedlichen Holzarten ab. Hartholz von Laubbäumen beispielsweise hat einen höheren Brennwert als das Holz von Nadelbäumen. Bei Hartholz dauert es zwar etwas länger, bis sich der Raum erwärmt. Allerdings brennen die Scheite langsamer ab, und die Glut im Ofen hält noch lange nach.

Zwei unterschiedliche Funktionsweisen
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Funktionsweisen der Holzheizung. Die Wärme entsteht entweder durch das Verheizen des Brennmaterials oder durch den Verbrennungsvorgang und zusätzlich noch das Verbrennen der dabei entstehenden Gase. Man spricht hier vom Einkammerprinzip oder vom Zweikammerprinzip – Letzteres ist die Weiterentwicklung der herkömmlichen Holzheizung und heißt im Fachjargon Holzvergaserkessel mit einem oberen und einem unteren Abbrand. Dabei wird nicht nur die Energie in den Holzscheiten selber genutzt, sondern der Brennstoff zusätzlich noch vergast. Zunächst verdampft das Wasser von der Holzoberfläche. Durch die freigesetzten Gase, die sich über dem Holz entzünden, setzt sich der Vergasungs- und Verdampfungsvorgang ins Innere der Holzscheite fort. Im Laufe der Verbrennung entweichen die flüchtigen Stoffe aus dem Holz, was übrig bleibt ist die glühende Holzkohle. In diesem Stadium führt der Holzvergaserkessel in der zweiten Kammer exakt dosiert Sauerstoff zu, sodass die Holzkohle nahezu komplett verbrennt und lediglich Asche übrig bleibt.

Weniger effizient ist die Leistung eines „gewöhnlichen“ Holzheizkessels mit nur einer Kammer. Hier verbrennt das eingelegte Holz, wie man es im Grunde von einem offenen Lagerfeuer kennt. Die dabei gewonnene Energie gibt der Holzheizkessel über einen Wärmetauscher an das Heizwasser ab, welches wiederum das Wasser in einem Pufferspeicher erhitzt oder zur Beheizung der Wohnräume dient.