Hackschnitzelheizung nutzt Abfallprodukt als Brennstoff

Hackschnitzelheizung nutzt Abfallprodukt als Brennstoff

Wer höhere Investitionskosten nicht scheut, profitiert im laufenden Betrieb von preisgünstigem Brennmaterial

Bei der klassischen Holzverarbeitung fallen regelmäßig größere Mengen Holzhackschnitzel an. Diese werden in der Hackschnitzelheizung verwendet, um ökologisch Wärme zu erzeugen. Das Prinzip ist aber auch ökonomisch sinnvoll, denn Holzhackschnitzel sind ein Abfallprodukt, das sich auf diese Weise sinnvoll verwerten lässt. Die Betreiber der Feuerungsanlagen nutzen also lediglich einen Rohstoff, der sowieso vorhanden ist und nicht speziell durch Waldabbau gewonnen werden muss. Idealerweise handelt es sich um maschinell zerkleinerte, naturbelassene Holzstücke von harten Laubbäumen mit einer geringen Restfeuchte. Besonders wirtschaftlich ist der Betrieb, wenn Anlagenbetreiber die in der Regel kostengünstigen Hackschnitzel zu guten Konditionen einkaufen.

Die Investitionskosten einer Holzhackschnitzelheizung sind relativ hoch, weil außer dem eigentlichen Kessel auch die erforderliche Lager- und Fördertechnik sowie ein entsprechend dimensionierter Pufferspeicher zur Bevorratung des warmen Wassers nötig sind. Durch staatliche Fördermittel sieht die Rechnung etwas besser aus: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt den Einbau eines Hackschnitzelkessels mit einem Pufferspeicher von mindestens 30 Litern je kW Nennwärmeleistung pauschal mit 3.000 Euro. Durch die Kombination mit dem Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) kann diese Summe noch weiter steigen. Bei Anlagen mit mehr als 100 kW können Gebäudeeigentümer Fördermittel als Tilgungszuschuss zum zinsgünstigen Darlehen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen.  Wer diese höheren Investitionskosten nicht scheut, darf sich im laufenden Betrieb über vergleichsweise günstige Brennstoffkosten freuen.

Vollautomatischer Heizbetrieb
In der Regel arbeitet die Hackschnitzelheizung vollautomatisch – das Brennmaterial wird je nach Bedarf vom Lagerraum über ein Fördersystem zugeführt. Moderne Anlagen bestehen aus dem Kesselkörper, der Brennkammer, einer Einschubschnecke, einem Ascheaustragungssystem und einem Wärmetauscher. Dadurch ist ein Bedienkomfort analog der klassischen Öl- oder Gasheizung sichergestellt. Sobald die Hackschnitzel die Brennkammer erreichen, zündet die Anlage selbsttätig. Durch eine gezielte Zufuhr von Primär- und Sekundärluft erreicht die Hackschnitzelheizung eine hohe Effizienz bei niedrigen Emissionswerten. Bei der modulierenden Betriebsweise kann die Leistung gut an den aktuellen Bedarf angepasst werden.   

Mit ausschlaggebend für einen optimalen Betrieb ist die Lagerung der Holzhackschnitzel. Das Brennmaterial sollte höchstens drei Monate lang bevorratet werden – idealerweise in einem Raum mit guter Luftzirkulation. Denn aufgrund des hohen Wassergehalts der frischen Hackschnitzel besteht die Gefahr der Schimmelpilzbildung und Holzfäule. Je höher die Energiedichte des Brennstoffes, desto geringer ist der Platzbedarf im Lagerraum.