Spezielle Technik für Holzvergaserkessel

Spezielle Technik für Holzvergaserkessel

Die Wärmeerzeuger mit zwei Brennkammern nutzen den Brennstoff besonders effizient

Moderne Holzvergaserkessel sind eine gute Alternative zu anderen Wärmeerzeugern für fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas. Durch ihre Funktionsweise erreichen Holzvergaserkessel sehr hohe Wirkungsgrade bei geringen Emissionen. Ein wesentlicher Unterschied in der Konstruktion: Holzvergaserkessel haben zwei Brennkammern mit jeweils eigenen Aufgaben für den oberen und unteren Abbrand. Dabei übernimmt die obere Brennkammer die Funktion des eigentlichen Holzvergasers, in der das Holz zunächst getrocknet und dann in Holzgas umgewandelt wird. Das Holzgas wird in die untere Brennkammer geleitet, die aus schwer zu verbrennenden Anteilen des Holzgases nutzbare Wärme erzeugt. Dafür sind Temperaturen von mehr als 1.000 Grad Celsius erforderlich.

Holzvergaserkessel erzeugen Wärme also auf zwei Arten: Durch die Holzverbrennung und durch das dadurch entstehende Holzgas. So erklärt sich der hohe Wirkungsgrad von bis zu 89 Prozent. Hinzu kommt ein weiterer Vorteil: Holzvergaserkessel haben angesichts dieses Prinzips sehr niedrige Emissionswerte.

Saubere Verbrennung durch Luftzufuhr
Für eine saubere Verbrennung ist die optimale Luftzirkulation entscheidend. Holzvergaserkessel sind mit einem Gebläse ausgestattet, damit sich das Holzgas nicht in der oberen Brennkammer sammelt. Für den Betrieb benötigt das System Primär- und Sekundärluft: Die zugeführte Primärluft wird zur Holzvergasung sowie zur Verbrennung der leichten Holzgasanteile in der oberen Brennkammer benötigt. Mit der Sekundärluft verbrennen die Holzgase in der unteren Brennkammer dann vollständig.

Die Schaltzentrale jedes Wärmeerzeugers, sozusagen das Gehirn der Anlage, ist die Regelung. Auch bei einem Holzvergaserkessel übernimmt sie wesentliche Steuerungsaufgaben. Die bei modernen Geräten mikroprozessorgesteuerte Regelung optimiert den Verbrennungsprozess abhängig von der Verbrennungstemperatur. Sie misst die einzelnen Parameter, übernimmt sicherheitsrelevante Funktionen wie die Abgasgebläsesteuerung oder regelt die Anbindung an den Pufferspeicher, in dem das warme Wasser bevorratet wird.  

Als wesentliche Systemkomponente eines Holzvergaserkessels muss der Pufferspeicher ausreichend groß dimensioniert sein. Denn die Verbrennung lässt sich, anders als bei einem Gas- oder Ölkessel, nicht kurzfristig stoppen. Deshalb muss der Pufferspeicher in der Lage sein, auch größere Mengen überschüssige Wärme in Form von erhitztem Wasser zu speichern und bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt wieder abzugeben. Längere Laufzeiten des Holzvergaserkessels bedeuten auch einen Komfortgewinn für den Betreiber, weil er die Anlage seltener anfeuern muss.