Die Ölheizung ist ausgereift und zukunftsfähig
Bei Modernisierung oder Neubau bietet sich die Kombination mit einem regenerativen Wärmeerzeuger an
In Deutschland sind etwa 20,7 Millionen Wärmeerzeuger installiert, davon rund sechs Millionen Ölheizungen. Diese Geräte nutzen den fossilen Brennstoff Erdöl, um Heizwärme und warmes Wasser zu erzeugen. Allerdings ist die überwiegende Mehrzahl der Anlagen aufgrund ihres Alters nicht mehr auf dem aktuellen Stand, sondern nutzt die mittlerweile überholte Heizwerttechnik. Diese Ölheizungen verbrauchen deshalb deutlich mehr Brennstoff als moderne Öl-Brennwertheizungen.
Die Ölheizung besteht aus vier Hauptkomponenten: Dem Kessel mit Brenner und Wärmetauscher, der Regelung, dem Speicher sowie dem Öltank. Angesichts der großen Zahl an Ölheizungen hat diese Art der Wärmeerzeugung hierzulande noch immer einen sehr hohen Stellenwert. Insbesondere in ländlichen Regionen oder in Baugebieten ohne zentrale Gasversorgung ist die Ölheizung stark verbreitet. Für die Beliebtheit spricht darüber hinaus der hohe Energiegehalt im Heizöl, zudem gilt die Technik als ausgereift und sicher. Als weiteren Vorteil schätzen Hauseigentümer, dass sie in einem gewissen Rahmen den Preis für den Brennstoff selbst bestimmen können. Wer aufmerksam die Entwicklung am Markt verfolgt, kann seinen persönlichen Vorrat dann auffüllen, wenn der Preis gerade niedriger ist. Weil die Ölheizung zu den etablierten Heizsystemen zählt, sind Handwerker damit bestens vertraut. Das erleichtert die Wartung und kann bei einer Reparatur den Zeitaufwand reduzieren.
Vorteile der Ölheizung
Angesichts der Rahmenbedingungen setzen viele Hauseigentümer bei einer Erneuerung ihrer Anlage weiter auf Heizöl. Der Lagerraum sowie die Vorratstanks sind ja bereits vorhanden, sodass hierfür keine zusätzlichen Investitionen getätigt werden müssen. Moderne Öl-Brennwertheizungen leisten heutzutage einen wesentlichen Beitrag, um den Verbrauch zu senken. Dadurch reduziert sich auch die Umweltbelastung, und das Haushaltsbudget wird geschont.
Besonders sinnvoll ist im Falle einer Modernisierung die Kombination eines Ölheizkessels mit einer regenerativen Wärmequelle. Beliebt ist die Integration einer Solarthermieanlage, die mit der Kraft der Sonne warmes Wasser erzeugt und je nach Größe sogar die Heizung unterstützen kann. Weitere Kombinationsmöglichkeiten eröffnen sich durch eine Biomasseheizung – also Holz oder Pellets – sowie eine Wärmepumpe. Bei diesen Systemen übernehmen die regenerativen Wärmeerzeuger die Hauptarbeit, der Ölheizkessel springt nur bei Bedarf an. Für diese sogenannten Hybridlösungen können Investoren unter bestimmten Voraussetzungen sogar eine staatliche Förderung erhalten.
Durch diese bivalenten Lösungen stellt die Ölheizung auch im Neubau eine interessante Alternative dar. So lassen sich sogar die strengen gesetzlichen Anforderungen für neu errichtete Gebäude erfüllen. Angesichts der guten Dämmung von Neubauten ist der Wärmebedarf vergleichsweise niedrig und kann zu einem guten Teil regenerativ gedeckt werden.