Sortenvielfalt bei Heizöl

Sortenvielfalt bei Heizöl

Die Versorgung der Ölheizung mit dem fossilen Energieträger ist auf Jahrzehnte gesichert

In Deutschland sind Ölheizungen nach wie vor weit verbreitet. Mit einem Anteil von rund 24 Prozent liegen sie auf dem zweiten Platz hinter Erdgas. Angesichts der weltweiten Reserven von rund 243 Milliarden Tonnen sowie weiterer Ressourcen mit einem Volumen von 448 Milliarden Tonnen ist die Versorgung mit Öl auf Jahrzehnte gesichert. Als Reserven bezeichnet man die mit heutiger Technik wirtschaftlich förderbaren Erdölmengen, unter Ressourcen versteht man nachgewiesene oder geologisch mögliche Vorkommen, die aktuell nicht erschlossen werden können. Immer wieder werden neue Vorkommen entdeckt, zuletzt beispielsweise im Südatlantik oder in China. Ebenfalls positiv auf die Reichweite wirkt sich aus, dass die moderne Ölheizung immer effizienter arbeitet und somit der Bedarf bei gleichbleibender Leistung sinkt.

Weil Deutschland selber nicht über Erdöl-Vorkommen verfügt, muss der fossile Brennstoff importiert werden. Aktuell kommt das Rohöl aus mehr als 30 Förderländern. Diese breite Streuung hat den Vorteil, dass keine direkte Abhängigkeit besteht. Außerdem sollte es angesichts der teilweise kurzen Transportwege nicht zu Lieferengpässen kommen. Größter Lieferant von Rohöl ist Russland mit rund 36 Millionen Tonnen (Stand 2016), gefolgt von Norwegen mit 11 Millionen Tonnen. Weiterhin bezieht Deutschland den fossilen Energieträger unter anderem aus Kasachstan, Großbritannien, Algerien, Libyen, Ägypten und dem Irak.

Heizöl gilt heute als moderner, qualitativ hochwertiger Brennstoff. Betreiber von Ölheizkesseln haben dabei die Wahl zwischen verschiedenen Sorten. Heizöl EL (Extra Leichtflüssig) wird am häufigsten in Privathaushalten verwendet, in der Industrie kommt meist schweres Heizöl zum Einsatz. Grundsätzlich wird zwischen drei Heizölsorten unterschieden: standard, schwefelarm und bio.

Schwefelarmes Heizöl
Mit einem Anteil von etwa 99 Prozent hat sich schwefelarmes Heizöl am deutschen Markt durchgesetzt. Dieser Brennstoff ist praktisch überall verfügbar und steuerlich sogar begünstigt. Ursprünglich für Öl-Brennwertkessel entwickelt, profitieren auch Hauseigentümer mit älteren Ölheizkesseln von den Vorzügen – darunter die konstant hohe Energieausnutzung für einen geringeren Verbrauch. Positiv wirkt sich schwefelarmes Heizöl auch auf Wartung von Kessel und Brenner aus. Mit dem Zusatz „Premiumheizöl“ enthält der Brennstoff zusätzliche Bestandteile, die beispielsweise Ablagerungen im Ölheizkessel verringern und sogar den Verbrennungsprozess unterstützen können. Schwefelarmes Heizöl verbrennt sauber und nahezu geruchsneutral und hat einen um rund 20 Prozent geringeren Schwefelanteil als Standard-Heizöl.

Bio-Heizöl
Unter anderem vor dem Hintergrund gesetzlicher Vorgaben gewinnt Bio-Heizöl zunehmend an Bedeutung. Hier mischt man dem Rohöl flüssigen Brennstoff aus nachwachsenden Rohstoffen bei – in der Regel Biodiesel. Dieses Gemisch wird aus Pflanzenölen wie Raps-, Sonnenblumen oder Sojaöl hergestellt. Die moderne Öl-Zentralheizung lässt sich in der Regel mit einer Bioöl-Beimischung von bis zu 10 Prozent betreiben. Neben dem Umweltaspekt hat Bio-Heizöl noch einen weiteren Vorteil: Wer in Baden-Württemberg wohnt und eine neue Ölheizung kauft, muss nach geltendem Gesetz mindestens 15 Prozent des Wärmeenergiebedarfs durch erneuerbare Energien decken. Mit Bio-Heizöl können Hauseigentümer diese Anforderung bereits zu 10 Prozent erfüllen.