Pellets sind echte Energiebündel

Pellets sind echte Energiebündel

Der Brennstoff aus Holzresten wird in Spezialanlagen unter hohem Druck hergestellt

Sie sind klein und haben mächtig Power: Pellets. In diesen zylinderförmigen Presslingen aus Restholz steckt enorm viel Energie zum Heizen. In Deutschland werden die Pellets zu 90 Prozent aus Sägespänen und Resthölzern gefertigt – Nebenprodukte aus Sägewerken und der holzverarbeitenden Industrie. Zehn Prozent sind nicht-sägefähiges Rundholz, das beim Holzeinschlag und bei der Durchforstung anfällt. Altholz und Waldrestholz werden aus qualitativen Gründen nicht zu Holzpellets verarbeitet, denn die strengen Luftreinhaltevorschriften ließen sich damit nicht einhalten. Auch hochwertiges Sägeholz wird nicht eingesetzt, denn es wäre zu teuer.

Hergestellt werden Pellets in speziell dafür entwickelten Anlagen. Zunächst muss das Rohmaterial getrocknet werden, denn der Feuchtigkeitsgehalt des verarbeiteten Holzes liegt bei rund 50 Prozent. Für die Verwendung als Heizmaterial sollte die Restfeuchte nicht über acht bis zehn Prozent betragen. Für diesen Trocknungsprozess ist ein vergleichsweise hoher Energieeinsatz nötig, der allerdings in der Energiebilanz nicht so stark zu Buche schlägt, denn: Für die Trocknung kann auch Abluft von Heizkraftwerken der Verarbeitungsbetriebe genutzt werden. Durch diesen Synergieeffekt bleibt der Energieaufwand zur Herstellung der Pellets niedriger.

Herstellung der Pellets
Zur Herstellung einer Tonne Pellets sind etwa sechs bis acht Kubikmeter Späne erforderlich. Nach der Trocknung werden die Holzreste gründlich von Fremdstoffen wie Steine oder Metall gereinigt und auf eine gleiche Größe geschnitten. Danach übersprüht man diese mit einem dünnen Wasserfilm, um den Rohstoff geschmeidig zu machen. In einer sogenannten Pelletierpresse werden die Holzspäne dann mit hohem Druck bei Temperaturen von 40 bis 50 Grad Celsius durch eine gelochte Matrize gepresst. Chemische Zusätze sind nicht nötig, denn die im Holz enthaltenen Bestandteile Harz und Lignin wirken wie Klebstoff.

Zwei Faktoren sind für die Qualität der Pellets ausschlaggebend: das Ausgangsmaterial und die Presskraft der Anlage. Je höher der Druck, desto stärker werden die Pellets verpresst. Entsprechend besser ist auch deren Brennwert. Deshalb sollten Anlagenbetreiber beim Einkauf nicht nur auf den Preis achten – vermeintlich billiges Material kann sich im Nachhinein als teurer Irrtum erweisen. Aus diesem Grund wurden inzwischen verschiedene nationale und EU-weite Normen erlassen, um eine einwandfreie Qualität der Pellets sicherzustellen. Kriterien sind unter anderem Restfeuchte, Schadstoffgehalt, Staubanteil, Oberflächengüte und Größe.

Vor allem für den Klimaschutz leistet diese Art der Wärmeerzeugung einen Beitrag. Denn Holzpellets verbrennen CO2-neutral. Das bedeutet: Bei der Verbrennung von Pellets wird nur die Menge an Kohlendioxid freigesetzt, die der Baum im Laufe seines Wachstums aufgenommen hat. Damit schließt das Heizen mit Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung den CO2-Kreislauf. Hinzu kommen durchschnittlich pro Kilowattstunde (kWh) 23,5 Gramm CO2 für die Herstellung der Pellets – bei Heizöl entstehen pro kWh Wärme 318 Gramm und bei Erdgas 247 Gramm CO2.