Solaranlage: Energie zum Nulltarif
Mit Photovoltaik erzeugen Hauseigentümer Strom, die Solarthermie liefert Wärme
Das Zentrum unseres Sonnensystems ist die Sonne, rund 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Mit einem Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometern ist sie etwa 110-mal so groß wie unser Planet. Damit ist die Sonne der größte und sauberste Energielieferant: sie schickt permanent weitaus mehr Energie, als die Menschheit verbrauchen kann. Ende des vergangenen Jahrhunderts ist es Entwicklern gelungen, diese Energiequelle massentauglich und wirtschaftlich zu nutzen. Mit einer Solaranlage lassen sich sowohl elektrischer Strom als auch Wärme erzeugen. Insbesondere wenn eine alte Heizung kaputt geht, kommt in Bestandsgebäuden verstärkt Solar in Kombination mit Brennwert Gas zum Einsatz.
Der Name Solaranlage ist lediglich ein Oberbegriff, darunter muss man differenzieren: Eine Photovoltaikanlage dient dazu, Strom zu gewinnen, wohingegen eine Solarthermieanlage in der Heizungstechnik warmes Wasser liefert. Den Unterschied kann man relativ einfach erkennen. Ist das Dach eines Gebäudes mit Kollektoren praktisch komplett bedeckt, dann handelt es sich um eine Photovoltaikanlage. Sind auf dem Dach jedoch – je nach Anzahl der Wohnungen – nur zwei bis sechs Kollektoren angebracht, ist es eine Solarthermieanlage. Die darin erzeugte Wärme wird von den Hausbewohnern selbst verbraucht. In den Sommermonaten liefert das System warmes Wasser zum Duschen, Baden oder Spülen, im Winter kann es – abhängig von der Dimension – zusätzlich noch die Zentralheizung unterstützen.
Strom für den Eigenbedarf
Bei der Neuinstallation einer Photovoltaikanlage wird mittlerweile der gewonnene Strom zunehmend auch selbst verbraucht. Das war zu Beginn der 2000er Jahre anders: Damals haben viele Hausbesitzer den Strom in das allgemeine Versorgungsnetz eingespeist, weil sie dafür eine staatlich garantierte, hohe Vergütung je Kilowattstunde erhielten. Damit sollte das Interesse an regenerativer Stromerzeugung gefördert werden. Inzwischen ist diese Einspeisevergütung erheblich gesunken sodass, auch angesichts steigender Strompreise, die Wirtschaftlichkeit der Anlage durch den Eigenverbrauch deutlich steigt. Besonders beliebt ist die Kombination einer Photovoltaikanlage mit einer elektrischen Wärmepumpe für die Zentralheizung.
Ob Hauseigentümer nun Strom oder Wärme mit Hilfe der Sonne erzeugen spielt keine Rolle, denn in jedem Fall gewinnen sie ein Stück Unabhängigkeit von den Energiepreisen. Insbesondere für Strom müssen die Verbraucher immer tiefer in die Tasche greifen, aber die Preise für Öl oder Gas sind in der Vergangenheit tendenziell ebenfalls gestiegen. Hinzu kommt: Solarenergie ist emissionsfrei, also leisten die Betreiber von Solaranlagen zudem noch einen Beitrag zum Klimaschutz. Dieser Aspekt spielt bei der Finanzierung einer Solaranlage eine Rolle. Hier lohnt sich ein Blick in die öffentlichen Förderprogramme. Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, gibt der Staat bei der Investition in vielen Fällen noch etwas dazu.