Solarthermie senkt die Heizkosten
Während der Sommermonate kann die Zentralheizung zeitweise ganz ausgeschaltet werden
Die Bundesbürger sind von der Solarenergie absolut überzeugt, wie eine Umfrage des Bundesverbandes Solarwirtschaft zeigt. Fast 50 Millionen Befragte über 18 Jahren sprachen sich dafür aus, dass die Bundesregierung weiterhin neue Solaranlagen auf Dächern fördert.
66 Prozent der Hausbesitzer möchten bei einem Heizungstausch regenerative Energien nutzen. Auch im Neubau ist die Solarthermie – also die Kraft der Sonne für warmes Wasser und Heizung – nach wie vor beliebt. Die regenerative Wärmeerzeugung bei einer Zentralheizung spielt eine wichtige Rolle, um die Klimaschutzziele zu erreichen.
Hauseigentümer sollten rechtzeitig an eine Modernisierung der Heizungstechnik denken und nicht erst handeln, wenn die Heizung kaputt geht. Das kann, vor allem in der kälteren Jahreszeit, unangenehme Folgen haben. In vielen bestehenden Gebäuden bietet sich eine Kombination von Solarthermie und Brennwert Gas geradezu an. Die moderne Brennwertheizung reduziert den Bedarf an fossiler Energie, und die Solarthermieanlage auf dem Dach trägt zu einer weiteren Senkung bei. Während der Sommermonate liefert die Solaranlage häufig so viel Wärme, dass der Heizkessel ganz ausgeschaltet werden kann. Übers Jahr gerechnet kann die Solarthermieanlage bis zu 60 Prozent des Energiebedarfs für die warmes Wasser und bis zu 30 Prozent für die Heizung abdecken.
Flachkollektoren oder Vakuumröhrenkollektoren
Hauptbestandteil einer Solarthermieanlage sind die Kollektoren auf dem Dach. Hier werden am Markt zwei unterschiedliche Varianten angeboten: Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren. Flachkollektoren bestehen aus einer rechteckigen Wanne mit einer Glasabdeckung, dahinter befinden sich ein Vollflächenabsorber und Rohrleitungen für das Solarfluid. Die Sonnenstrahlen erhitzen das Fluid, das seinerseits dann das Wasser im Pufferspeicher erwärmt. Für einen Zwei-Personen-Haushalt sollte die Kollektorfläche etwa 3 Quadratmeter betragen, wenn nur warmes Wasser erzeugt werden soll. Der Vakuumröhrenkollektor besteht aus mehreren miteinander verbundenen Glasröhren mit jeweils einem eigenen Absorber, auch hier wird eine Flüssigkeit erhitzt. Ein Vakuum reduziert die Wärmeverluste – ähnlich wie bei einer Thermoskanne. Der solare Ertrag ist bei Vakuumröhrenkollektoren etwas höher, hier genügen bei einem Zwei-Personen-Haushalt etwa 2,5 Quadratmeter Kollektorfläche für warmes Wasser.
Wichtig für den Ertrag einer Solarthermieanlage ist die Ausrichtung der Kollektoren, idealerweise stehen sie zwischen Süd-Ost bis Süd-West. Die ideale Dachneigung in Deutschland beträgt zwischen 30 und 35 Grad. Das bedeutet aber nicht, dass alle anderen Dächer ungeeignet wären. Vielmehr kann durch einen entsprechenden Unterbau der Winkel optimiert werden – bei einem Flachdach werden die Kollektoren sogar ganz auf Ständer montiert.
Der Staat unterstützt die regenerative Wärmeerzeugung durch Fördermittel. Wer eine Heizungsanlage im Gebäudestand modernisiert und die Solarthermieanlage für Warmwasser und Heizung nutzt, erhält als Basisförderung 2000 Euro (bis 14 Quadratmeter Bruttokollektorfläche) pro Anlage. Bei Systemen ausschließlich zur Warmwasserbereitung liegt der Fördersatz bei 500 Euro pro Anlage (bis 10 Quadratmeter Bruttokollektorfläche). Weitere Informationen zum Thema Förderung stehen im Internet unter www.bafa.de.