Wärmepumpe als Klimaanlage

Wärmepumpe als Klimaanlage

Über Fußbodenheizung oder Flächenheizkörper lassen sich im Sommer die Räum kühlen

Die Wärmepumpe ist, im Vergleich zu vielen anderen Wärmeerzeugern, fast schon ein Alleskönner. Denn sie kann nicht nur Heizwärme und warmes Wasser erzeugen, sondern auch für Kühlung in den Räumen sorgen. Angesichts der hierzulande mittlerweile hohen Temperaturen in den Sommermonaten eine nützliche Zusatzfunktion, die als Ersatz einer energieintensiven Klimaanlage genutzt werden kann. Denn diese verbraucht nicht nur viel Strom, sondern kommen in Mitteleuropa nur wenige Wochen im Jahr zum Einsatz.

Aktive oder passive Kühlung

Bei einer sogenannten aktiven Kühlung läuft die Wärmepumpe mit dem eingebauten Verdichter im Grunde ganz normal. Einziger Unterschied: Die Arbeitsrichtung kehrt sich um, sodass die Anlage kühlen statt heizen kann. Dabei wird der Innenluft Wärme entzogen und nach außen abgeführt. Die Wärmeübertragung erfolgt bei dieser Variante aktiv mit Hilfe des eingebauten Kompressors.

Eine zweite Alternative ist die passive Kühlung, die allerdings nur bei Erdwärme- und Sole-Wasser-Wärmepumpen funktioniert. Dabei wird der Verdichter umgangen und überschüssige Wärme aus dem Haus automatisch in das etwa +10 Grad kühle Erdreich abgeführt. Das Grundwasser oder die Flüssigkeit im Anlagenkreislauf nehmen die Wärme auf und geben diese unmittelbar nach außen ab. Während dieses Vorgangs ist die Wärmepumpe ausgeschaltet, dadurch sinken die laufenden Betriebskosten.

Und wie kommt die Kälte ins Haus? Über die Heizflächen, in denen anstelle von warmem Wasser wie im Winter nun eben kälteres Wasser fließt. Um tatsächlich die Räume zu kühlen, sollten das Gebäude oder die Wohnung idealerweise eine Fußbodenheizung oder eine Wandflächenheizung haben. Bei normalen Heizkörpern – den Radiatoren – ist die Fläche zu gering, um in Kombination mit der Wärmepumpe tatsächlich einen kühlenden Effekt zu erzielen.

Keine kalten Füße

Die Sorge, dass man bei einer Raumkühlung über die Fußbodenheizung kalte Füße bekommt, ist übrigens unbegründet. Denn auch im Kühlbetrieb sinkt die Temperatur nicht unter +20 Grad. Gegenüber Gebläsekonvektoren oder Klimaanlagen entsteht bei dieser Lösung jedoch weder Zugluft noch störender Lärm, und die Heizflächen fallen im Raum nicht auf. Noch effizienter als die Kühlung mit einer Fußbodenheizung ist die Wandflächenkühlung, weil die Bewohner hier stärker in Kontakt mit der Strahlung der Kühlfläche kommen.