Brunnenbohrung für die Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Die effizienten Anlagen zur Grundwassernutzung können nicht überall installiert werden
Im Ranking der Wärmepumpen rangiert die Wasser-Wasser-Wärmepumpe lediglich auf Platz 3. Das liegt in erster Linie an der Installation, die nicht überall möglich ist. Dabei überzeugen diese sogenannten Grundwasserwärmepumpen durch sehr gute Jahresarbeitszahlen und hohe Wirtschaftlichkeit.
Diese Variante der umweltschonenden Wärmeerzeugung nutzt Grundwasser als Wärmequelle – ein idealer Energieträger, weil die Temperatur des Grundwassers ganzjährig zwischen +8 und +12 Grad Celsius beträgt und es kaum zu saisonalen Schwankungen kommt. Allerdings ist der Aufwand für den Bau dieser Anlagen etwas aufwändiger. Hauseigentümer, die sich für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe interessieren, müssen zunächst entsprechende Genehmigungen einholen. Der erforderliche Grundwasserbrunnen beispielsweise darf nur gebaut werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. So muss genügend Grundwasser zur Verfügung stehen, das Einzugsgebiet darf kein Wasser- oder Heilquellenschutzgebiet sein und es müssen bestimmte chemische Grenzwerte des Wassers eingehalten werden. Eine wichtige Entscheidungshilfe ist der dreitägige Pumpversuch der Klarheit bringen soll, ob sich die Wärmepumpe rentabel betreiben lässt und das Grundwasser keine für die Anlage schädlichen Inhaltsstoffe enthält.
Förderbrunnen und Schluckbrunnen
Für den Betrieb der Wasser-Wasser-Wärmepumpe sind zwei Brunnen notwendig: der Förderbrunnen und der Schluckbrunnen. Mit Hilfe des Förderbrunnens wird das Grundwasser aus der Tiefe gehoben, über den Schluckbrunnen gelangt es dann wieder in die Erde. Abhängig von den örtlichen Verhältnissen muss zwischen 4 und 15 Meter tief gebohrt werden, um die Energiequelle Grundwasser anzapfen zu können. Eine tiefere Bohrung ist in der Regel nicht sinnvoll, weil die Pumpen im späteren Betrieb dann zu viel Energie benötigen und die Wirtschaftlichkeit der gesamten Wasser-Wasser-Wärmepumpenanlage in Frage steht. Das Grundwasser sollte auch nicht zu viel Mangan oder Eisen enthalten, denn eventuelle Oxidanlagerungen beeinträchtigen die Funktion des Wärmetauschers. Wichtig beim Bau: In Fließrichtung des Grundwassers muss zuerst der Förderbrunnen und dann – mindestens 15 Meter entfernt – der Schluckbrunnen errichtet werden. Sonst kann abgekühltes Wasser aus der Wärmepumpenanlage über den Schluckbrunnen in den Förderbrunnen eindringen, wodurch das Temperaturniveau des Grundwassers und damit die Gesamteffizienz des Systems sinkt.
Ein großer Vorteil der Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist ihr geringer Platzbedarf. Sie arbeitet ausgesprochen wirtschaftlich durch die relativ hohe Temperatur des Grundwassers. Weil diese über alle Jahreszeiten ziemlich konstant ist, lassen sich die Anforderungen an die Wärmepumpenanlage exakt berechnen und auf die jeweiligen Verhältnisse optimal anpassen.